Jedes Jahr werden Tausende Meeresschildkröten von Fischern "versehentlich" gefangen. Sie geraten in deren Netze oder bleiben an den Angelhaken hängen. Die ohnehin schon vom Aussterben bedrohten Meeresreptilien werden durch diese Verluste weiter gefährdet.

Freilassung einer Meeresschildkröte in Kenia

In den meisten Fällen stellen die Meeresschildkröten unerwünschten "Beifang" dar - hierbei handelt es sich um Tiere, die durch nicht-selektive Methoden beiläufig mitgefangen werden. Gelegentlich werden sie aber auch als willkommene zusätzliche Beute betrachtet und auf dem Schwarzmarkt verkauft.

Freilassung einer Meeresschildkröte in Kenia

Die Schildkröten-Retter von Watamu, Kenia, haben erfolgreich ein Programm initiiert, um Meeresschildkröten aus den Netzen der Fischer zu befreien und sie dann wieder in die Freiheit zu entlassen. Die Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V. unterstützt die engagierten Tierschützer, die mit den Fischern vor Ort zusammenarbeiten. Wenn sich eine Meeresschildkröte in den Netzen der Fischer verfangen hat, können sie unsere Kollegen vom Meeresschildkröten-Schutzprojekt anrufen. Diese holen die Schildkröte dann beim Fischer ab. Die Tiere werden untersucht und weitere Daten, wie Größe und Gewicht, aufgezeichnet. In der Regel können sie nach kurzer Zeit am Strand frei gelassen werden. Sollte eine der Schildkröten verletzt sein, dann wird sie medizinisch versorgt und gesund gepflegt, bis sie wieder ausgewildert werden kann. So konnten bereits mehrere Tausend Schildkröten, die als Beifang in den Fischernetzen gelandet waren, gerettet werden.

Freilassung einer Meeresschildkröte in Kenia

Des Weiteren unterstützt die AGA die Schildkrötenretter dabei, den Niststrand von Watamu zu schützen, um die Meeresschildkröten bei der Eiablage sowie deren Nester vor Störungen und illegalen Aktivitäten zu bewahren. Zudem wird die Umweltbildungsarbeit an Schulen und Aufklärung von Touristen unterstützt.